DFG-Projekt zur Kopplung einstellungsbasierter und motorischer (Nutzer-) Ansprüche in der Produktentwicklung erfolgreich abgeschlossen

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Die Diversität von Nutzerinnen und Nutzern technischer Produkte stellt eine zentrale Herausforderung der nutzerzentrierten Produktentwicklung dar. Lange Zeit wurde hierbei vor allem die hohe Vielfalt physiologischer Nutzerbedürfnisse berücksichtigt. Produkte für leistungseingeschränkte Nutzergruppen weisen hingegen oftmals auch Defizite in der Berücksichtigung subjektiver (psychologischer) Bedürfnisse auf. Dabei ist die Erfüllung dieser subjektiven Bedürfnisse ebenso wichtig für eine hohe Lebensqualität wie die Bedürfnisse physiologischer Art, denn eine Nichtberücksichtigung kann mitunter eine negativ stigmatisierende Wirkung auf die Nutzenden haben. Trotz eines hohen funktionalen Nutzwerts solcher Produkte kann es in Folge zu einer Ablehnung und damit Nichtnutzung des Produktes kommen. Im Rahmen eines durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts wurde am Lehrstuhl für Konstruktionstechnik in den vergangenen drei Jahren deshalb ein fundierter Ansatz für eine umfassende parallele Berücksichtigung psychologischer wie physiologischer Nutzerbedürfnisse zur Gestaltung technischer Produkte erforscht.

Hierzu wurde eine domänenneutrale Modellierung der Nutzer-Produkt Interaktion erarbeitet, die die notwendige Grundlage für die Gestaltoptimierung von Produkten auf physiologischer wie psychologischer Ebene darstellt. Die im Rahmen des Forschungsprojekts entwickelten Methoden und Instrumente erlauben hierbei nicht nur die Erfassung und Analyse ausgewählter kognitiver, sensorischer und motorischer Fähigkeiten sowie individueller Einstellungen und subjektiver Wertorientierungen der Nutzenden, sondern auch die physiologische und psychologische Bewertung von Produkten. Dies ermöglicht letztlich eine erfolgreiche Charakterisierung und Segmentierung spezifischer Nutzergruppen sowie die Ableitung quantitativer Gestaltempfehlungen für die Produktentwicklung. Damit legt das Forschungsprojekt die Grundlage für eine gekoppelte Integration verschiedener Nutzeranforderungen und damit für die objektive Absicherung einer subjektiv-nutzungsgerechten und zugleich körperlich-geeigneten Produktgestaltung